Sportpark Bergiusstraße Bremen

Am Anfang stand eine tolle Idee, am Ende drohte sie wieder mal am fehlenden Budget zu scheitern. Wenn es in Bremen um Bildung und Freizeitangebote für Jugendliche geht, fallen gutgemeinte Projekte mal schnell dem Rotstift zum Opfer. Die angespannte Finanzlage der Stadt schien auch das „Sport- und Bewegungsangebot Bergiusstraße“ in Horn – Lehe  zunichte zu machen. Doch dann kam die Hansestiftung Jörg Wontorra.
Der Reihe nach: Seit 2 Jahren liegen bei Sportamtsleiter Günther Thies die Pläne für die Schaffung eines Bewegungsparks im Kopernikus – Quartier in der Schublade. Kindern und Jugendlichen in diesem sozialen Brennpunkt sollte ein sportliches und damit präventives, kostenloses Angebot gemacht werden, ihre Freizeit sinnvoll zu gestalten. Kern des Projektes waren ein Spiele – Dschungel, ein Streetballfeld und zwei Bolzplätze aus Kunstrasen. Kostenpunkt: 500 000 €. Zu viel für eine Stadt, die andere Sorgen hat. Nachdem das Stadtgrün diese Rechnung aufgemacht hatte, wurden die Planungen  schnell wieder zu den Akten gelegt.

TV – Moderator Jörg Wontorra hörte in einem Gespräch mit Wolfgang Schaper, Vize – Präsident des Bremer Fußball – Verbandes, von dem Fall und sprang ein. Seit Jahren unterstützt seine „Hansestiftung“ Bildungsangebote in Bremen. Das Projekt Bergiusstraße passte da genau in das Anforderungsprofil. Der Doppelpass – Moderator lobte zunächst 60 000 € aus dem Stiftungsstock aus, wenn das Projekt unbürokratisch und noch im Jahr 2010 vorangetrieben wird.

Hintergrund der Aktion: Wontorra arbeitet mit den „Gofus“ zusammen – einem Verbund aus golfenden Fußballprofis, die ihre Namen nach der aktiven Karriere in den Dienst der guten Sache stellen. Werder – Stars wie Klaus Allofs, Wolfgang Sidka, Johnny Otten oder Karl – Heinz Riedle gehören zu den Mitgliedern. Oberstes Anliegen dieses Kicker – Bundes: Kinder über den Sport von der Straße holen. Dafür bauen sie Bolzplätze. Und so war es fast logisch, dass die  „Gofus“ in das Projekt Bergiusstraße einstiegen.

Als die 60 000 € auf dem Tisch lagen, wurde Günther Thies wieder aktiv und trommelte alle Beteiligten des Ursprungs – Planes wieder zusammen. Und siehe da: innerhalb von zwei Wochen wurden aus Haushalts-, Beirats- und Stiftungsmitteln weitere 60 000 € locker gemacht. Geld genug, um sofort schon mal Kunstrasenplatz und Streetball – Feld zu bauen. Diese Spielfelder sollen gleichermaßen der Öffentlichkeit, den Schulen und den Sportvereinen zur Verfügung gestellt werden. Damit wird ein wesentlicher Beitrag zur Förderung der Lebens- und Sozialkompetenz im Leher Feld geleistet.

Ende 2010 wurde mit dem Streetballfeld  der 1. Teil des Projektes fertiggestellt. Im November 2011 später folgten dann 2 hochmoderne Kunstrasenplätze, die den Jugendlichen des Stadtteils  bei einem „Soft Opening“ übergeben wurden. Die Fußball – Anlage ist das Herzstück des neuen Sportparks. Dort wird künftig auch ein Turnier der „Bremer Grundschulmeisterschaft“ ausgetragen die von der Hansestiftung unterstützt wird.

Am 6. Juli 2012 wurde das größte Projekt der Hansestiftung dann seiner Bestimmung übergeben. Rund 300 Zuschauer hatten sich eingefunden, als Bremens Innensenator Ulrich Mäurer den Sportpark offiziell eröffnete. Er betonte dabei noch einmal die gelungene Kooperation der privaten und öffentlichen Förderer. Das gemeinsame Engagement von Hansestiftung, GOFUS und der Stadt Bremen habe dem Stadtteil Horn – Lehe eine neue Freizeitqualität verschafft.

Das Premierenspiel auf dem neuen Kunstrasen bestritt eine Bremer Landesauswahl gegen ein von Jörg Wontorra zusammengestelltes Prominenten – Team. Dabei gaben sich namhafte Ex – Profis die Ehre: Stefan Beinlich, Uli Borowka, Dieter Burdenski, Thomas Doll, Rigobert Gruber, Thomas Helmer und Stefan Schnoor. Am Ende sprang für sie unter der Leitung des Bremer Bundesliga – Schiedsrichters Peter Gagelmann ein standesgemäßer 9:4 – Sieg heraus.Nach dem hochklassigen Auftakt wurde die Anlage für die eigentlichen Nutzer freigegeben, die den Tag mit Turnieren auf allen Spielfeldern abrundeten.

Die Hansestiftung Jörg Wontorra dankt allen Beteiligten für die Unterstützung –  an der Spitze Günther Thies, der das Projekt zu seinem persönlichen Anliegen gemacht hat, und Matthias Hamann, der die Planung vorzüglich umgesetzt hat.